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Königseggwalder Verbandsanzeiger
20.10.2020
Das Rathaus bleibt am 27.10.2020 wegen Fortbildung geschlossen.
Eröffnung des Waldkindergartens Königseggwald
Seit September nutzen Kinder und Erzieherinnen zwar bereits das Areal rund um die neu installierte Trockenhütte. Auch das von der gräflichen Familie zu Königsegg-Aulendorf über einen Gestattungsvertrag zur Verfügung gestellte Waldstück wird schon genutzt. „Was fehlte, war aber noch ein Fest und der kirchliche Segen“, so das Waldkindi-Team Stephanie Heim, Verena Pappalardo und Brigitte Roggenberg mit Waldkindergarten-Leiterin Doris Hagg. Trotz frühherbstlichen Wetters hatten sich am Sonntagmorgen die Gäste unter den geltenden Corona-Schutzmaßnahmen vor der Trockenhütte rund um einen improvisierten und festlich geschmückten Altar eingefunden. Unter ihnen befanden sich Mitglieder der gräflichen Familie zu Königsegg-Aulendorf, des Gemeinderats sowie der kirchlichen Trägerschaft, am Bau der Trockenhütte beteiligte Firmenvertreter sowie Annette Pfender, Fachberaterin beim Landesverband katholischer Kindertagesstätten. Letztere hatte sich in der Planungsphase bereits vom Konzept des Waldkindergartens durch Prüfung, Gespräche und Besichtigung überzeugt. „Wir wollen keine Waldkindergärten aus Platznot in den Regelkindergärten. Wenn ein Naturkindergarten errichtet werden soll, dann mit adäquat stimmigem pädagogischem Konzept.“ Dies sei in Königseggwald der Fall. Auch der Bau der Trockenhütte überzeuge. Dieser folgt dem Entwurf der ortsansässigen Architektin Sabine Müller-Schlegel, die am Ende des offiziellen Teils der Veranstaltung Bürgermeister Roland Fuchs als Vertreter der Gemeinde und Waldkindergartenleiterin Doris Hagg einen Apfelbaum mit drei unterschiedlichen Apfelsorten überreichte. „Normalerweise übergeben wir Architekten anlässlich der Eröffnungsveranstaltungen den Schlüssel zum Gebäude. Der Naturthematik entsprechend möchte ich Ihnen diesen Apfelbaum überreichen“, so Müller-Schlegel. Bei der Auswahl des passenden Jungbaums habe die Baumschule die eine Apfelsorte zu groß für Kinderhände, die andere zu sauer, die dritte ebenfalls als unpassend bezeichnet. So entschied sich die Architektin für den Baum mit drei unterschiedlichen Sorten. Bürgermeister Roland Fuchs und die zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderates Martina Geser blickten in ihren Ansprachen auf die Entstehungsgeschichte des Waldkindergartens zurück und mit positiven Worten in die Zukunft. „Wir haben richtig Geld in die Hand genommen“, so Fuchs. Im Vergleich zum Kostenaufwand eines Regelkindergartens, sei der Waldkindergarten kein Ergebnis von Sparmaßnahmen der Gemeinde, sondern untermalt von rund 180.000 Euro, diese mit 100.000,00 € vom Land Baden-Württemberg bezuschusst. Schlichtweg habe Bedarf nach einem Waldkindergarten vorgelegen, der vor allem von elterlicher Seite an Trägerin und Gemeinde herangetragen worden sei. „Diesen decken wir mit unserem Waldkindergarten, der insgesamt 20 Plätze für Kinder ab zwei Jahren und neun Monaten bis zur Einschulung bietet und der sich lediglich im naturpädagogischen Konzept von einem Regelkindergarten unterscheidet, nicht aber im Ziel der Entwicklung der Kinder zu schulreifen, eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten“, so Martina Geser, Vorsitzende des Kirchengemeinderats und Ansprechperson bei der kirchlichen Trägerschaft. Leiterin Doris Hagg schloss sich mit den Worten an, den Kindern mit dem Waldkindergarten die Möglichkeit zu bieten, in der Schöpfung von der Schöpfung zu lernen. Das Waldkindergartenkonzept lehne sich am üblichen Orientierungsplan an, lediglich mit anderen Interventionen. „Psycho-, Grob- und Feinmotorik, Konzentration, Lerninteresse, logisches Denken, Sprach- und Merkfähigkeit, ebenso wie Empathie- und Kommunikationsfähigkeit, Konfliktlösungsstrategien und Impulskontrolle finden bei uns ihre Schulung, lediglich nutzen wir Raum, Beobachtungsformen und Möglichkeiten in der Natur, um die Ziele zu erreichen“, so Leiterin Doris Hagg. Annette Pfender ergänzte die Wortbeiträge als Letzte: „Ich kann aus vollem Herzen sagen: Ich bin als Försterstochter quasi im Wald aufgewachsen und habe dadurch weder Mangel erlitten noch war ich schulunreif. Man sieht es mir, so glaube ich, an“, erntete sie einige Lacher im Publikum. Ein Waldkindergarten vermittle Werte, die bis weit ins Erwachsenenalter hineinreichen. Auch sie brachte Geschenke mit: „Das Team wünschte sich Schneeschaufeln. Zusätzlich befand ich noch eine Hängematte als nützlich“, so Pfender. Pfarrvikar Jeeson widmete sich in seinem festlichen Freiluftgottesdienst dem Schutzpatron des Waldkindergartens, dem heiligen Franziskus. Berührendes und Nachdenkliches floss in seine Worte sowie die Fürbitten ein. Bevor die Veranstaltung in den gemütlichen Teil überging, stellte er mit seinem Segen Gebäude, Areal sowie ein- und ausgehende Menschen unter den Schutz Gottes.
Christina Maria Benz, Journalistin, für Gemeinde und Katholische Kirchengemeinde Königseggwald
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