Der Ort Wald war um 1000 als Grablege der Vögte des Klosters Reichenau bedeutend. Später war der Ort wohl mit der Burg Königsegg (heute zu Guggenhausen) verbunden.

Am 4. Januar 1083 stifteten die Edeln Hezelo und Hesso in Heratskirch ein Kloster zu Ehren des Heiligen Georg, von welchem sie Reliquien besaßen. Gleichzeitig übergab Hezelo den Ort Wald (Königseggwald) in den Schutz des Grafen Mangold von Alshausen, damit er das darin zu stiftende Kloster dem apostolischen Stuhle unterstellen möge. Hezelo hatte vor, das Kloster im Oberschwäbischen zu errichten, doch bestand der Hirsauer Abt Wilhelm(1069–1091) auf eine Verlegung der Stiftung, um das neue Kloster weitgehend der weltlichen Einflussnahme zu entziehen. Schließlich einigten sie sich auf einen Ort im Schwarzwald als Platz für die Klostergründung: Kloster Sankt Georgen im Schwarzwald.

Um 1174 kam der Ort unter die Verfügungsgewalt des Ministerialengeschlechts der Herren von Fronhofen, die sich später nach der Burg Königsegg nannten. 1311 erwarben diese den Ort als Eigentum, 1681 verlegte die inzwischen zu Reichsgrafen aufgestiegene Familie zu Königsegg-Aulendorf ihre Residenz von der Stammburg nach Königseggwald. Durch die Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses kam das Gebiet Anfang des 19. Jahrhunderts an das Königreich Württemberg, wo es dem Oberamt Saulgau, dem späteren gleichnamigen Landkreis, zugeordnet wurde. Mit Auflösung des Landkreises 1973 kam Königseggwald an den Landkreis Ravensburg.

Gemeinderat

Königseggwald ist eine der Gemeinden in Baden-Württemberg, in der der Gemeinderat durch Verhältniswahl gewählt wurde. Bei der Mehrheitswahl gibt es keine Listen oder Gruppierungen. Der Gemeinderat besteht aus acht Mitgliedern. Darunter ist seit der 1994 auch eine Frau. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Bürgermeister

Im Oktober 2015 wurde Roland Fuchs für eine vierte Amtsperiode wiedergewählt.

Wappen

Die Gemeinde Königseggwald führt ein am 21. April 1975 vom baden-württembergischen Innenministerium verliehenes Wappen, welches das Wappen der Gräflichen Familie zu Königsegg-Aulendorf (rot-gold gerautet) aufnimmt und in Verbindung mit der Tanne als Symbol des Namensbestandteils -wald ein redendes Wappen darstellt.

Blasonierung: „In gespaltenem Schild vorne von Rot und Gold (Gelb) schräg gerautet, hinten in Gold (Gelb) eine bewurzelte grüne Tanne.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Königseggwald

  • Schloss der Grafen zu Königsegg, an der Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus ab 1765–1770 erbaut unter Beratung des französischen Architekten Pierre Michel d’Ixnard
  • Katholische Pfarrkirche St. Georg, 1481 erbaut (spätgotisch)
  • Ehemaliges Franziskanerinnenkloster. Konventbau von 1711 (heute als Archiv des Gräflichen Hauses zu Königsegg-Aulendorf, Rent- und Forstamt und für Wohnzwecke genutzt)

Wirtschaft

Um 1820 wurde in Königseggwald eine gräfliche Brauerei gegründet, die nach Übernahme durch Fridolin Härle um 1900 bis 2003 als Härle-Brauerei firmierte (nicht zu verwechseln mit der Brauerei Clemens Härle, eines Bruders von Fridolin Härle in Leutkirch oder der von einem weiteren Bruder geführten Gräflich Königsegg’schen Brauerei in Aulendorf). 2002–2003 wurde die Brauerei durch eine Bürgerinitiative vor der Schließung bewahrt, in Königsegger WalderBräu AG umbenannt und seither auf der Grundlage von „Bürger-Aktien“ (vinkulierten Namensaktien), deren Dividende in Bier ausgezahlt wird, umfassend modernisiert. Ehemaliger Braumeister war Martin Härle, ein Urenkel von Fridolin Härle.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Lothar Zier: Königseggwald. Die Geschichte des Amtes Wald und der Herrschaft Königsegg. Gemeinde Königseggwald, Königseggwald 1996

Quelle: Wikipedia

Die Geschichte von Königseggwald

in einem äusserst informativen Video erzählt von Paul Holeczek: